Vor und Nach dem Fasten
Fangen wir mit der Zeit nach dem Fasten an. Sie sind stolz auf sich. Sie haben Ihre Fasten-Ziele erreicht. Sie haben alles gut durchgehalten und fühlen sich erfrischt und wie neugeboren. Und jetzt steht der Alltag vor der Tür. Was tun? Wie die positiven Effekte für längere Zeit bewahren?
Die Aufbautage
Besonders nach dem Buchinger-Fasten ist es essenziell, sich langsam wieder an das „normale“ Essen zu gewöhnen. Viel Gemüse steht auf dem Speiseplan, dafür anfangs kaum tierische Produkte. So wie der Körper beim Fasten den Stoffwechsel auf Fettverbrennung umstellt, stellt er ihn danach wieder Schritt für Schritt auf die normale Verbrennung um.
Je besser es Ihnen in diesen Tagen gelingt, Geduld aufzubringen und durchzuhalten, umso lohnender ist es langfristig.
Teilnehmer*innen-Feedback:
„Vielen, vielen Dank, hat wirklich Spaß gemacht. Ich werde dran bleiben und bin hochmotiviert!„ (Markus K.)
Der Alltag – die Säulen eines gesunden Lebensstils
Als Ziel schlage ich vor, Schritt für Schritt die fünf Säulen eines gesunden Lebensstils zu integrieren. Diese sind:
1. Guter Schlaf
2. Entspannung (Annahme: Spannung erleben wir alle in unserem Alltag genug)
3. Bewegung
4. Nährende Beziehungen
5. Ausgewogene Ernährung
Was versteht man unter ausgewogener Ernährung?
Es gibt inzwischen ein unüberschaubares Dickicht und unzählige Empfehlungen, was gesund sein soll. Ich habe sehr viel über dieses Thema gelesen, auch sehr vieles ausprobiert, weil ich knapp 30 Jahre an Übergewicht gelitten habe.
Ich habe einen gemeinsamen Nenner gefunden, der sich wie ein roter Faden durch fast alle Empfehlungen durchzieht. Dieser gemeinsame Nenner lässt sich auf eine einfache Formel zusammenfassen: Pflanzenbetonte Ernährung.
Umgesetzt in Form des „gesunden Tellers“, der sowohl für Anhänger einer omnivoren, pescetarischen, flexitarischen, einer vegetarischen oder veganen Ernährung anwendbar ist. Auch die bekannte mediterrane Ernährung[1] entspricht diesen Prinzipien, ebenso wie die Ernährungsformen, die das Geheimnis der Langlebigkeit in den so genannten „blauen Zonen“ sind.
Der gesunde Teller besteht bei jeder der zwei bis drei täglichen Mahlzeiten zu etwa der Hälfte aus Gemüse und der Rest teilt sich auf Kohlenhydrat- und Eiweißquellen auf.
Dabei gilt:
- So oft wie möglich selber kochen, gerne auch vorkochen („meal prep“)
- Je mehr saisonal und regional, umso besser
- Je mehr Ballaststoffe, umso besser
- Bio bevorzugen
- Wer Fleisch isst, dabei unbedingt auf top Qualität achten, idealerweise von Weidetieren, und dieses im Alltag immer wieder durch hochwertige pflanzliche Eiweißquellen (z.B. Hülsenfrüchte) ersetzen – das Bild vom Sonntagsbraten finde ich ein sehr passendes.
- Zucker und leere Kohlenhydrate reduzieren
- So weit wie möglich auf Transfette und Fertigprodukte völlig verzichten, weil diese auch oft eine Große Menge an Zusatzstoffen enthalten.
Und zwischen den Mahlzeiten nichts naschen, dafür aber ausreichend Pausen einhalten. Es muss nicht Intervallfasten sein, jedoch sollte zwischen Abendessen und Frühstück eine mindestens zwölfstündige Essenspause sein (das umfasst auch Kohlenhydrat-haltige Getränke, wie Bier oder Wein).
Jedes dieser Prinzipien könnte man in Details herunterbrechen, genauer differenzieren und abwägen. Meine Meinung ist: genauer ist nicht immer besser. Einfacher lässt sich auch einfacher anwenden.
Weil wir dabei schön locker bleiben wollen
Es kommt nämlich nicht nur darauf an, was wir zu uns nehmen, sondern auch wie. Dazu gehören neben Ruhe und Genuss auch der soziale Rahmen. Lieblingsgerichte genießen, mit Freunden oder Familie feiern, mal über die Stränge schlagen, alles soll seinen Platz haben.
Das schlechte Gewissen aber nicht. Eine Möglichkeit ist, Ausreißer schnell wieder durch einen Fasten- oder Entlastungs-Tag auszugleichen.
Warum ist das wichtig? Alles Gute kann schädlich werden, wenn es übertrieben wird. Oder, wie man gerne sagt: die Dosis macht das Gift.[1]
Ein Beispiel: es gibt die sogenannte Orthorexie, das ist eine zwanghafte Fixierung auf gesundes Essen. Und somit eine klare Übertreibung, die den Alltag beherrschen und ein entspanntes Zusammensein mit der Familie und Freunden erschweren kann. Die ist selbstverständlich nicht das Ziel.
Nach dem Fasten ist vor dem Fasten
Somit ist ein freudvoller Alltag eine ideale Zeit vor der nächsten Fasten-Woche.
(1) Paracelsus. Genauer Wortlaut: „Wenn ihr jedes Gift wollt recht auslegen, was ist, das nit Gift ist? Alle Ding sind Gift und nichts ohn Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“
Ich bin für Sie da!
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